Amara Deneux

Hey. Ich bin Amara Deneux, elf Jahre alt, und wenn wir uns begegnen, bist du wahrscheinlich auch öfter im Krankenhaus als dir lieb ist – oder du bist ein Arzt und willst wissen, ob ich dich mag. (Spoiler: Kommt drauf an.)

Ich hab Beta-Thalassämie major, das ist eine ziemlich nervige Krankheit, bei der mein Blut nicht richtig funktioniert. Heißt: Ich brauch alle paar Wochen neue rote Blutkörperchen. Also krieg ich Transfusionen – meistens bleib ich dann für eine Nacht. Ich mag die Nächte im Krankenhaus nicht besonders, aber sie sind besser, seit wir umgezogen sind und ich bei Dr. Parker auf der Station bin.

Er ist nicht nett. Wirklich nicht. Er sagt, was er denkt, und zwar so, dass andere Leute komisch gucken. Aber genau das ist super, weil er mich nicht behandelt wie ein Porzellanpüppchen mit schlechtem Blut. Außerdem hat er einmal gesagt, wenn mein Hämoglobin nochmal so niedrig wäre, würde er mich eigenhändig an den Tropf ketten. Ich hab gelacht und dann hat er gesagt: »War kein Scherz, Amara.« – Das ist sein Humor. Ich liebe das.

Mein Lieblingsonkel ist genauso. Der will keine eigenen Kinder, aber nennt mich trotzdem Chef. Vielleicht mag ich deshalb Dr. Parker, weil er auch nicht so wirkt, als wollte er sich mit jemandem rumschlagen – und es dann doch tut. Ohne zu lächeln.

Wenn ich nicht gerade im Krankenhaus bin oder die Zeit in Wartezimmern totschlage, zeichne ich. Am liebsten Superheldinnen mit Eisenmangel. Und ich hab ein ganzes Notizbuch voll mit Dingen, die Leute über mich sagen, wenn sie denken, ich hör nicht zu. (Ja, auch Sie, Schwester Marla.)

 

In diesen Büchern kommt Amara vor: