Guten Tag. Mein Name ist Gideon Stratton. Wenn Sie den Namen schon einmal gehört haben, liegt das vermutlich an meiner Position im Unternehmen. Darum soll es hier aber nicht gehen.
Ich bin Vater. Von einem Sohn, der mehr durchgemacht hat, als jeder Junge es je sollte. Dass ich ihn nicht davor bewahren konnte, lässt mich bis heute nicht los.
Heute tue ich, was ich kann. Ich halte Abstand, wo er welchen braucht. Bin da, wenn er mich lässt. Viel mehr bleibt einem nicht, wenn man jemanden liebt, der gelernt hat, dass Nähe gefährlich ist.
Mein Alltag besteht aus langen Meetings, zu wenig Schlaf und zu viel Kaffee. Zuhause bin ich seltener, als ich es mir wünschen würde. Die Firma hat ihren Hauptsitz an der Westküste, ich leite die Niederlassung hier an der Ostküste. Das heißt: viele Flüge, viele Abende in Hotels, viele Tage, an denen ich meinem Sohn nur eine Nachricht schicken kann. Manchmal hänge ich noch einen Tag dran – weil es einfacher ist, unterwegs zu bleiben, als sich mit dem auseinanderzusetzen, was man zu Hause nicht reparieren kann.
Aber egal, wo ich bin – mein Sohn geht immer vor. Das war schon so, als ich vor Gericht stand, um ihn bei mir behalten zu dürfen, und das hat sich seitdem nicht geändert.